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Sonntag, 24. Juli 2011

Dub, Dubios, Dubioza Kolektiv

Dubioza Kolektiv - Wild wild east


Kaum läuft "Wild wild east" am Samstagabend einmal rund, kommen eine Menge Assoziationen dazu auf. Zum Beispiel die Minuten, die man braucht, um die Wahrschauer Brücke von Kreuzberg nach Friedrichshain zu überqueren und Richtung RAW-Gelände zu irgendeiner Skate-Dancehall-whatever-Party zu schlendern. Der Ausblick, den man dabei auf die Plattenbau-Ostbahnhof-Skyline hat, ist eh der beste, den man bei einem aufkommenden Berlin-Blues haben kann - und der ist im Gegensatz zu vielem anderen in der Statdt total wetterunabhängig. Der Ausblick, nicht der Blues, aber der wäre auch wieder eine eigene Geschichte wert. Mit Sicherheit springen einem dann noch ein paar mehr oder weniger talentierte Straßenmusiker in den Weg, ebenso die obligatorischen Flyerverteiler, die für ihre megageile Electro-Dub-Reggae-Party werben. Was genau beworben wird, geht oft nicht mal aus den Flyern hervor. Dazu kommen noch diverse Touristentruppen, die den gleichen Weg einschlagen wie du. Dabei könnte es sehr gut sein, daß auf dem RAW-Areal mal desöfteren was vom Dubioza Kolektiv (genau so wird's geschrieben, liebe Freunde der neuen Rechtschreibung) zu hören ist. Denn obwohl der Revolutions-Achter aus Bosnien kommt, fabrizieren sie den Sound, den man auch gern mal in Berlin, vorzugsweise Kreuzberg, F'hain und den ganzen alternativen Locations wie SO36, RAW, Yaam, Bar 25, Maria etc.goutiert. Überall dort würde das neue D.K.-Album "Wild Wild West" mit dieser Mische aus Dub, Reggae, Ska, Dancehall, Electro, Hip Hop, der ein oder anderen osteuropäische Melodie und - darf nicht fehlen - den globalisierungskritischen, kämpferischen Polit-Lyrics, gut hinpassen. Egal ob live auf der Bühne, übers Soundsystem oder als Hintergrundbeschallung einer non-tourist-Bar im Kiez. Wenn Stücke "making money", "Whistleblower", "Euro" oder "USA" heißen, darf man schon sicher sein, daß da keine Einschlafmärchen vertont werden. Das steigert die Laune effektiver als irgendwelche medikamentösen Anti-Depressiva und es lässt sich dazu natürlich bestens tanzen, egal ob im Club, auf dem Bauwagenplatz oder eben auf der Warschauer Brücke mit Ausblick. Besser gesagt, GERADE mit Blick auf die doofi-doofi O2-Arena, gibt das Dubiozia Kolektiv den Soundtrack vor, mit dem auf Jahre hinaus alle Anti-Media-Spree-Demos dieser Stadt vertont werden könnten. Und ich wette, daß "Wild Wild West" auch den berechtigten Groove gibt, wenn man seinen brennenden Grillanzünder auf den Reifen einer fabrikneuen S-Klasse vor dem Car-Loft in seinem Viertel legt. Ganz unglobalisiert ist "Wild wild east" übrigens auf dem Label vom Faith No More-Bassisten Billy Gould koolarrow rec. erschienen. Guter Schritt für das Kolektiv, die ich jetzt mal nicht als "lustige Bosniaken" bezeichnen werde. (F) (http://dubioza.org/,

Dienstag, 12. Juli 2011

Deutschpunk, ein Sommer, kein Märchen Teil III

Punk hält jung, pflegte G.G. Allin immer zu sagen. Oder war es Charly Harper? Egal, der Mann hat gelogen. Wenn ich mir diese drei Platten so ansehe, frage ich mich wie es so um den Deutsch-Punk-U17-Nachwuchs bestellt ist. Eher schlecht, denke ich, die Jugend sollte mal wieder ein 10-wöchiges Seminar im Trainingslager Malente absolvieren, dann gäbe es genug Grund als 16jähirger Punk rumzurüpeln. Mir fällt nämlich auf, daß alle drei hier beschriebenen Deutschpunkbands allesamt schon sehr sehr lange dabei sind. Kumpelbasis – 11 Jahre, HAUSVABOT – auch 11 Jahre und jetzt auch noch kommt auch die KNOCHENFABRIK – die gefühlt 1000jährige Punkband - mit einer neuen Single aus dem Seniorenheim angetanzt. Aber, großes ABER: das bezieht sich ja nur auf das Alter der Bands, nicht auf die 6 Songs, die sich auf „Grüne Haare 2.0“ befinden. Die sind immer noch gut, auch wenn auch hier alles beim alten (Punk) geblieben ist. Zumindest habe ich jetzt zum ersten Mal etwas genauer verstehen können, was die drei Herren so treiben, auf den alten Tapes (da habt ihr’s! Meine letzte Begegnung mit der „Fabrik“ ist so lange her, da gab’s noch Tapes) war mir das alles zu rauschig. KNOCHENFABRIK muss man wohl auf Platte hören, da kommt dann alles etwas klarer rüber – der gekrähte Gesang, der schön schief gegen die Schrummelgitarren anschreit und diese hübsch asozialen Lyrics. Nicht ganz so prollo wie bei den LOKALMATADOREN, aber das gepflegte Biersaufen und Abgammeln wird in kleinen, mehr oder minder tragischen Geschichten hübsch zelebriert – und bei 6 Songs auf einer Single kann sich jeder selber ausrechnen, daß da keine Opern gesungen werden. Blöd nur, daß der beste Song „Tochter vom Nachbarn“ nur als Bonustrack auf der CD drauf ist. Aber da die der 7inch eh beiliegt, ist das eh latte. (J) (auf Trüllerfisch Rec., im Vertrieb von Cargo)

Deutschpunk – ein Sommer, kein Märchen - Teil II


Und was machen wir jetzt? Kleine Kreuzberg-Safari gefällig? Durch DAS Punk-Kreuzberg, wie es schon seit den 80ern existiert? Kein Problem, für diesen Film ist die neue Kumpelbasis-CD „Der Luxus unter wilden Tieren“ wohl der passendere Soundtrack. Sind ja auch aus Berlin und mit der Kumpelbasis konnte ich mich aber schon immer besser anfreunden. Hätte ja nicht gedacht, daß deren erste LP „Mächte des Alltags“ schon wieder 9 Jahre alt ist. Die hab ich damals ziemlich abgefeiert und dann war die Kumpelbasis sogar mit einem Interview im Renfield am Start, obwohl ich auch da schon D-Punk nur noch in homöopathischen Dosen hören konnte. Und jetzt also „Der Luxus unter wilden Tieren“. Soviel hat sich nicht verändert. Der Sound ist etwas fetter geworden, (sowie wir alle, die etwas in die Jahre gekommen sind) und das Kreuzberger Punk-Inventar bleibt bei seiner soliden Mische aus deutschen und spanischen , leicht melancholischen Texten, die vom Hinterhof wie von Eckkneipen und Kiezstraßen erzählen, rockigem Punk, etwas Ska und Reggae, also alles das, was man in X-Berg auch gern hört. Könnten sich auch Turbo-Ton-Slime-Negro-Manu-Scherben nennen und dann wüsste man, was die „Basis“ so bietet, Slime-Coverversion inklusive. Irgendwie immer noch gut, selbst für mich Mittlerweile-DeutschPunk-Muffel. (H) (Destiny Rec., www.destiny-tourbooking.com)

HAUSVABOT - Welches Leben CD

Deutschpunk – ein Sommer, kein Märchen - Teil I

Ich glaube,ich hatte schon mal erwähnt, daß meine Deutschpunkzeiten schon lang vorbei sind. Woran das liegt, müsste ich mal ergründen.
Vieles von dem klingt für mich doch echt schlapp, erschreckend stumpf und textlich wie musikalisch finde ich mich immer mehr auf anderen saftigen Wiesen wieder. Aber das Frühjahr scheint die bevorzugte Deutschpunk-Release-Zeit zu sein, jedenfalls sind in der letzten Zeit gleich drei Alben hier auf dem Schreibtisch gelandet, die ich, wäre ich in einem anderen Leben Plattenladenbetreiber, ohne zu Zweifeln ins D-Punk-Fach stecken würde. „Welches Leben?“ harken HAUSVABOT hier aus dem Haus dann gleich noch mal nach. Gute Frage, das. Eins mit Iro, zerrissenen Ärmeln am ausgewaschenen T-Shirt, dreckigen Miliär-Boots ohne Schnürsenkel, zerfranstem VKJ-Aufnäher auf der kaputten Lederjoppe? Ah no, so ein Leben mag ich dann doch nicht mehr haben. Da halte ich es lieber mit SUPERPUNK (sowieso die beste Deutschpunkband) und stelle ein bedauerndes „Baby, ich bin zu alt“ dagegen. Und gegen richtige Orthographien im Bandnamen hab ich auch nichts mehr, HAUSVABOT aber wohl und das schon seit einigen Jahren. Sie bleiben also bei ihren Leisten und die werden auch musikalisch so klassisch im Deutschpunk-Salon verlegt, sodaß es fast nicht zu glauben ist, daß diese Platte nicht in den 80ern rausgekommen ist. Irgendwo zwischen Canalterror, Slime, Rawside, 3. Wahl und Force Attack-Fest gibt’s aber auch ein Platz und mitsingendes Iropublikum für HAUSVABOT. Ja, sie haben kritische Texte und die Musik ist hart und bestimmt auch ehrlich und auch 10 mal besser als irgendwelcher doofer Oi-Kram und gut produziert wurde das auch, übrigens bestimmt wieder hier unten im Hausvabot-Kellerstudio, aber: das alles gibt mir so gar nichts. Sorry, Freunde, ich bin raus. (Q) (ANR Rec., www.anr-music.org )

Sonntag, 10. Juli 2011

Vienna in Berlin

Hey Folks,


wanna hear the latest news?
Next week a bunch of good-looking and very creative Viennese will come to Berlin. From Vienna to Berlin. No, shit, it's really true. Austrians that come from Vienna to Berlin, we hadn#t had this for a while, har. Yes yes, it is really crazy, Austrians coming to Berlin, the whole world must have become mad...
But these cute and polite Folks from Austria are not a bunch of tourists, which are a bit late for Bread & Butter-Fashion-show.
What I want to say with this cryptic introduction is, that ZIVATA UTCA (which means "road of thunder storm" and sounds in my furry ears a bit like a good name for an 80ies-hairspray metalband) will play on July, 17th at Sputnik-Cinema in Kreuzberg - AND ...
of course they are not doing any embarassing Metal-stuff, but perform a great Mix of Balkan beats, Hip Hop, Dub, Folk in a really interesting Line-up with accordion, transverse flute, standup bass, drums and lyrics in english, german and croatian.
If you appreciate an evening of good, cheerful multicult music, you must not miss this!

ZIVATA UTCA (http://www.zivatar-utca.net)
@ Sputnik-Cinema, Hasenheide 54, 10997 Berlin (U7, U-Bhf Südstern)
Support: Interzone 0816 (Electro from Vienna)
Doors open: 9 o'clock p.m.
5 Euro

Sonntag, 3. Juli 2011

RENFIELD- Shirts: first limited edition out now!

Hi Folks,
of course it seems a bit strange to announce the first edition of smart Renfield-cothing, if you have a look to the heaven of Berlin in these days. Seems like we'd better invested our money in a bunch nitted polo-neck sweaters. But sweaters are not really the right clothing for a hotch&potch&Rock'n'Roll-Fanzine like we do and so we made good old T-shirts.

Yes, shirts, like everyone needs them for concerts, going to the club, hanging around with friends in the park and wasting your time at an assessment center of a big bad bank.
The shirts are available in sizes S, M, L and XL and in black, dark blue and dark green and you got the famous Mr. Renfield in front. You can get them for just unbelievable 8 Euros (+ package), so have a look at the foto (for the record: I am not that vain, to present myself as a model for these shirts, but as there was no Claudia Schiffer nor a Naomi Campbell available on the Kreuzberg streets, I had to do it by myself)
So if you fancy this holy Renfield-Shirts, just get in contact at renfield-fanzine@hotmail.de and buy the shit out of us!

Cheers,
Gary F.