Was fuer eine Freitagnacht - Und ich habe sie komplett miterlebt. Der Anlass war allerdings weniger erfreulich, denn da das geliebte Soulcat bald fuer immer seine Pforten schliesst, wird an diesem Wochenende zum letzten Mal gefeiert. Grund genug also, einen Augenblick mal etwas melancholisch zu werden und ein Traenchen verhuscht in meinen graugesichigen Milchkaffee tropfen zu lassen.
Aber auch fuer solche Tage (diese Tage, an denen man um 6 ins Bett wankt und um 15 Uhr langsam ein improvisiertes Fruehstuck aus drei glibberigen Spiegeleiern in sich reinschlingt. Am besten Spiegeleier, die in der gleichen Pfanne angebraten wurde, in der man gestern abend noch ein koestliches Gemisch aus Tomate, Huehnchen, Mais, Knoblauch angebraten hat, denn dann koennen die Spiegeleier noch gleich das verbleibende Aroma der letzten Mahlzeit voll in sich aufsaugen - sehr huebsch!)
gibt es die passende Musik. Gluecklicherweise lag vor kurzem ein Packerl von Moonlee Records im Briefkasten. Hatte aber bis gestern noch nicht die Ruhe (wuerde gern Musse sagen, aber auf einer amerikanischen Tastatur ohne S-Zett sieht Musse entweder aus wie eine Muse - oder einfach Scheisse. Obwohl... so koennte es gehen: Musze halt), da mal ordentlich reinzuhoeren, aber heute war der richtige Tag dafuer.
Bei Moonlee-Releases geht eigentlich nie was schief, richtigen Mist hat das Label aus Slowenien eigentlich noch nie rausgebracht: ANALENA, BERNAYS PPROPAGANDA, sowas sind schon sehr gute Bands, sehr unterschiedlich, aber gerade das mag ich ja schon gern. Jetzt kommen also XAXAXA, Nebenprojekt von eben jenen BERNAYS PROPAGANDA aus Mazedonien, mit ihrer "Siromasni i bogati"-CD um die Ecke. Bin gespannt, ob das auch so in diese sehr rhythmische GANG-OF-FOUR/GOSSIP-Ecke geht. Faende ich irgendwie doof und zum Glueck ist es auch nicht so - Mann hab ich ein Glueck. Denn XAXAXA (das, by the way, kyrillisch geschrieben ist und somit eher wie ein gefauchtes HAHAHA ausgesprochen wird) sind auf ganz anderen Pfaden unterwegs. Eher auf jenen, die schon die WIPERS, LEATHERFACE oder HUESKER DUE beschritten haben. Wunderbar melancholischer Punk, meist im Mid-Tempo, fliegt mir hier um die Ohren, schoen abwechslungsreich und etwas latent CURE-maessiges ist irgendwie auch noch mit drin, vielleicht ist es der Gesang. Voll Emo denke ich, waehrend draussen ein paar Blaetter vom Baum purzeln, aber diese Art von Emo, die man mit der Silbe -CORE versehen muss und aus der Dischord-Ecke der End-80er kennt, um nicht in doofe Verwechslungen mit dem Mist zu geraten, der heute unter diesem Etikett vermarktet wird.
Bei soviel seelenvoller, zerissener Huebschness faellt mir auch gar nicht weiter auf, dass ich kein einziges Wort von den mazedonischen Lyrics verstehe, aber da reicht schon der Ausdruck in der Stimme, um zu wissen, dass das hier richtig gut ist. Wunderbar! (D) (www.moonleerecords.com, xaxaxa.bandcamp.com)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen