Natuerlich war James Brown die coolste unter all den coolen Soultypen. Aber was waere der Soul Brother No. One gewesen, wenn er nicht immer eine ganze Schar von faehigen Background-
saengerinnen mit dabei gehabt haette, die ihn aufs Beste unterstuetzt haetten?
Zumindest kann man sagen, dass Mr. Brown wusste, was er tat, als er 1964 die Girlgroup The Jewels mitsamt der jungen Martha Harvin mit auf Tour nahm - (und kann sich auch mal fragen, wie er sich wohl so als Juror in einer dieser unglaublichen Castingshows geschlagen haette - was ein Szenario: der Godfather of Soul, Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk heben und senken die Daumen ueber all den seltsamen Gestalten, die sich da hintrauen) - woraus dann eine ueber 30 Jahre waehrende Zusammenarbeit von Martha High und James Brown entstand. Standing in the shadow of James moechte ich da leise summen und vielleicht war es auch so.
Da ist es natuerlich nicht ganz einfach, denkt sich der Skeptiker, sich nach so langer Zeit als eigenstaendiger Kuenstler zu beweisen. Allerdings macht die "Funky Diva" High nicht den Eindruck, als haette sie unter dieser "Buerde" gelitten - Soul Overdue klingt knackig und so zeitgemaess flott, wie man es sich wuenschen kann, und natuerlich weiss Martha auch, wie man echte Soulklassiker interpretiert. Denn wenn man genau hinsieht, stellt man schnell fest, dass ein Grossteil der Songs eben das sind - Ob die Originale jetzt von ebenjenem James Brown (No more heartaches), Aretha Franklin (Save Me) oder Curtis Mayfield (Save me) stammen. Nach drei Jahrzehnten Musikbusiness weiss Mrs. High natuerlich wie man diese Songs intoniert und eine Backingband wie das britische Expertenteam Speedometer weiss auch, wie man eine Soulqueen, die stimmlich immer noch auf der Hoehe ist, mit dem richtigen Groove begleitet. Also: so richtig ueberfaellig ist hier nichts, sondern alles verdammt richtig - Wirklich alles? Naja, ob es wirklich noch eine Coverversion von "Sunny" gebraucht haette, sei dahin gestellt, aber selbst darueber kann man hinwegsehen. Einen ganzen Batzen Soulhits nochmal in glasklarer, aber nicht seelenloser Produktion vorliegen zu haben, wiegt aber alles auf und sollte allen, die Sharon
Jones fuer die einzige Soul-Regentin halten, als Empfehlung und Anregung dienen. (E) (Freestyle Records, www.freestylerecords.co.uk, www.myspace.com/missmarthahigh)
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