Deutschpunk – ein Sommer, kein Märchen - Teil I
Ich glaube,ich hatte schon mal erwähnt, daß meine Deutschpunkzeiten schon lang vorbei sind. Woran das liegt, müsste ich mal ergründen.
Vieles von dem klingt für mich doch echt schlapp, erschreckend stumpf und textlich wie musikalisch finde ich mich immer mehr auf anderen saftigen Wiesen wieder. Aber das Frühjahr scheint die bevorzugte Deutschpunk-Release-Zeit zu sein, jedenfalls sind in der letzten Zeit gleich drei Alben hier auf dem Schreibtisch gelandet, die ich, wäre ich in einem anderen Leben Plattenladenbetreiber, ohne zu Zweifeln ins D-Punk-Fach stecken würde. „Welches Leben?“ harken HAUSVABOT hier aus dem Haus dann gleich noch mal nach. Gute Frage, das. Eins mit Iro, zerrissenen Ärmeln am ausgewaschenen T-Shirt, dreckigen Miliär-Boots ohne Schnürsenkel, zerfranstem VKJ-Aufnäher auf der kaputten Lederjoppe? Ah no, so ein Leben mag ich dann doch nicht mehr haben. Da halte ich es lieber mit SUPERPUNK (sowieso die beste Deutschpunkband) und stelle ein bedauerndes „Baby, ich bin zu alt“ dagegen. Und gegen richtige Orthographien im Bandnamen hab ich auch nichts mehr, HAUSVABOT aber wohl und das schon seit einigen Jahren. Sie bleiben also bei ihren Leisten und die werden auch musikalisch so klassisch im Deutschpunk-Salon verlegt, sodaß es fast nicht zu glauben ist, daß diese Platte nicht in den 80ern rausgekommen ist. Irgendwo zwischen Canalterror, Slime, Rawside, 3. Wahl und Force Attack-Fest gibt’s aber auch ein Platz und mitsingendes Iropublikum für HAUSVABOT. Ja, sie haben kritische Texte und die Musik ist hart und bestimmt auch ehrlich und auch 10 mal besser als irgendwelcher doofer Oi-Kram und gut produziert wurde das auch, übrigens bestimmt wieder hier unten im Hausvabot-Kellerstudio, aber: das alles gibt mir so gar nichts. Sorry, Freunde, ich bin raus. (Q) (ANR Rec., www.anr-music.org )
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