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Montag, 21. November 2022

THANK YOU GARY MUCH - Selten mach Ich Spaß


Wie angekündigt, zu jedem Song auf dem "Thank You Gary Much"-Tape ein paar Liner-Notes, in 10 Minuten nach einer Free Writing Methode aufgeschrieben und nur sanft korrigiert.

6. Selten mach Ich Spaß

Geistert schon sehr lange im Kopf herum, dieser Satz. Aufgeschnappt auf Mallorca, ja wirklich. Der Insel, die auch schöne Ecken hat. Geheimratsecken wahrscheinlich. Ich war bisher einmal dort, beruflich irgendwie. Habe mit einer Gruppe von Menschen mit Behinderungen dort Urlaub gemacht, auch schon ewig her. Da fiel dann der Satz und er fiel und fiel und fiel direkt in meinen Kpf, direkt ins Hirn. Blieb dort dann hängen, wie ein Schlüssel, der aus Versehen aus der Tasche fällt und die Stufen runter in den Keller purzelt, bis er auf dem letzten Absatz liegenbleibt. oder in einer unmöglichen Ecke verschwindet, von der man denken würde, da KANN er doch gar nicht hingefallen sein. Kann er aber doch. Der Schlüssel genauso wie der Satz. Der Satz blieb mir also im Gedächtnis, es war relativ schnell klar, dass es mal einen Song damit geben würde. Mehr Text muss auch nicht sein. So eine Zustandsbeschreibung, bzw. eine Wesens/Charakterbezeichnung reicht ja auch aus. Damit wäre dann alles gesagt. Es scheint, als wäre diese Eigenbeschreibung eine recht düstere. Selten Spaß machen und manchmal traurig sein. Aber wäre das schlimm? Blöde Witze über mich selber habe ich oft genug gemacht. Das ist ja auch kein Problem, so lange du dich selber ernst nimmt. und das, was du tust. Das war oft der Knackpunkt: Sich selber ernst nehmen, das eigene Tun und Handeln ist wichtig. Das kann auch das eigene Witze machen betreffen. Wenn du dich selber nicht ernst nimmst also nicht für voll, also dich selber für eine Witzfigur hältst, dann ist alles nix. Dann kannst du alles, was du vorhast, knicken. Das bedeutet wiederum nicht dass du das oder der einzige sein solltest, den du ernst nimmt, überhöhtes Ego, das zu viel Raum einnimmt, ist auch kacke. Das kannst du tun, indem du beispielsweise einen Blog voll schreibst, da ist genug Platz. Erwarte aber nicht, dass alle deine Ergüsse immer mit absolutem Interesse lesen, oder du dafür immer Resonanz bekommst. Musst du halt mit leben, mit dem Wagnis, dass du was schreibst, aber es keiner lesen will. oder dass du Musik machst, sie aufnimmst, sie dokumentierst, aber niemand will es eventuell hören. Reicht das? Reicht dir das? Musst du selber herausfinden. Aber nimm dich ernst, auch wenn du lustige Dinge tust, schreibst, sagst, singst. Karnevalsvereine, traditionelle wie alternative, machen es ähnlich. Sie wollen lustig sein, nehmen aber ihr Tun sehr ernst. Woher würde sonst die Sorgfalt kommen für all die Karnevalswagen, die Kostüme, die Tänze, die Reden, die Sitzungen? Sowas muss geplant sein und das nehmen sie ernst. Also: Feier deinen inneren Karneval, meinetwegen jeden Tag, aber mach keinen Witz aus dir. Wow, was ein 10-Minuten-Coaching.

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