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Samstag, 5. Mai 2012
Whores! Everywhere!
Oh, die sind pissig! Sollte dem Begriff der Nutte irgendwelche positiven Assoziationen zugeordnet werden, dem Trio aus Atlanta sind sie wohl unbekannt. Alles, was man jeglicher Art von Prostitution dagegen mit Hass, Wut, Selbstekel, Erniedrigung und Abneigung verbindet, wohl dagegen sehr wohl. Dementsprechend derb geht's auch auf der Ruiner-EP zu. 5 Songs gibt's, macht 5 Songs, in denen sich zähe Noiseriffs über einen langsamen Schlagzeug-Groove schleppen. Natürlich lassen da diejenigen grüßen, die schon früher ihren Unmut in schleppenden Krach umgewandelt haben. Es könnte also gut sein, dass sich dieses Trio durch den gesamten Amphetamine Reptile-Backkatalog gehört hat und weil das nicht gereicht hat, auch noch was von Helmet dazwischen geschoben hat. Als FILTER quasi.
Jedenfalls blubbert hier der Bass, die Gitarre sägt sich durch hübsche Riffs darüber und auch der Schreihals ist so geil angepisst, wie es nicht passender sein könnte. Da ist soviel ungeschminkte, direkte Abkotzerei ohne große Metalcore-ich-bin-so-böse-Posen drin, dass man den dreien ihre Wut für bare Münze glatt abkauft. Vielleicht ist das so, weil hier gerade auf den Schnick-Schnack verzichtet wird, auf irgendwelcher subtilen Anspielungen oder irgendwelche halblustige Formen von Ironie. Und weil Punk ja schon lange viel zu nett ist, Metal auch nur bei den üblichen Verdächtigen für Provokation sorgt, darf es auch mal eine Mische aus allem sein. Ok, das Cover mit der Wumme ist dann vielleicht doch etwas klischeehaft, aber ansonsten hat der geneigte Hörer es hier mit einer geil angepissten EP für den Amoklauf im Kopf zu tun. Genau das richtige, wenn einem nach einem Arbeitstag auf dem Heimweg alle Mitfahrenden wieder mal fürchterlich auf die Nerven steigen. Wäre auch der richtige Soundtrack für ein Remake von Michael Douglas` Amoklauf-Klassikers "Falling Down". Was für Nutten! (E) (Stressed Sumo Records, www.stressedsumorecords.co.uk)
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