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Sonntag, 28. April 2024

Schön, wenn es in Wien noch schrammelt Pt. II


BAITS

All Filler No Killer

Ja, haben wir denn nun wirklich langsam das Grunge-Revival, dass Uli Seiler und sein Punk Rock Piano in gleichnamigem Song so schön heraufbeschworen hat?
Ich hätte nichts dagegen. Denn eigentlich muss ja alles wiederkommen. Manchmal zumindest.

Warum also nicht die karierte Flanell (!!!) - Hemden wieder ausgegraben und Kurt Cobain gehuldigt. Eine Vorliebe für den Rock aus Seattle können auch die BAITS aus Österreich nicht verhehlen. Auf ihrem zweiten Studio-Album „All Filter No Killer“ gibt sich das Quartett um Frontfrau Sonja ordentlich rockig, manchmal auch ein wenig punkig, ohne dabei aber nun allzu sehr zu übertreiben. Denn dazu ist die Musik dann doch ein wenig zu brav.

Oder liegt es an der Produktion, dem Tempo? Auf jeden Fall will der angebotene Vergleich mit AMYL & THE SNIFFERS und HOLE nicht so richtig funktionieren, denn da fehlt doch die entscheidende Portion Rotzigkeit und Aggressivität.
Nicht zu kurz kommt dagegen der Hard- und Schweine-Rock-Anteil im Sound der BAITS. Und somit ist die Spannbreite auch ganz ansehnlich, reicht sie eben doch von Grunge über Hardrock bis zu Meldody-Core, ohne einen gewissen Pop-Appeal außen vor zu lassen.


Und schauen wir uns noch die Lyrics an, da horche ich gerne hin. Denn Sonja thematisiert hier Dinge, die uns alle angehen. Vor allem soziale Gerechtigkeit bringen zu auf die Palme. Zu Recht. Da kann man sich dann auch mal den Frust darüber aus der Seele schreien. Und komm, es ist ja inzwischen schon fast eine Seltenheit, wenn es Musik aus Österreich zu uns rüber schafft und nicht mit Schamring Mundart-Bonus punkten möchte, sondern ganz profan mit englischen Texten vorgetragen wird.

Abel Gebhardt

BAITS - All Filler No Killer ist auf Noise Appeal Records erschienen.

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