Klarer Fall von Bestechung: Wenn dem Rezensenten nicht nur einfach eine Promo-CD inklusive Beiblättchen zukommt, sondern einen eigens dazu passenden Comic dazulegt wird,der ganz charmant die Geschchte der zu rezensierenden Band erzählt, fällt es schwer, das ganze Projekt scheiße zu finden. Aber abgesehen von dem wirklich hübschen Package zum zweiten Inspector Cluzo-Album, kann natürlich auch die Musik einiges. Schon stimmig, diese ganze Mischung aus Rock und Funk. Nehme wir mal die beiden Typen, die hinter der Band stecken. Keine Ahnung, ob die irgendwie einen Punkbackground haben, aber zumindest haben sie die ganze Philosophie des D.I.Y. vollends aufgesogen, denn bei THE INSPECTOR CLUZO läuft alles über die Band. Natürlich die Musik, dann das Konzept der 2-Mann-Combo, die kackfrech und ziemlich tight diese Rock-Funk-Melange zusammenmischt und die ganze Promo-Sache noch dazu. Passion, Hingabe, Herzblut galore, nenn es wie du willst, es ist alles drin.
und wo wir gerade so nett über Comics plauderten: Man könnte auch schnell gewisse Parallelen zu Asterix und Obelix, oder eben auch den titelgebenden tapferen Musketieren ziehen.
Ich meine, was haben wir hier? Zwei Kumpels aus einer idyllischen Region Frankreichs (ok, Gascogne, nicht Gallien) mit einem ziemlich unbändigen, aber nicht unsympathischen Regionalstolz, der sich gern auch mal der ureigenen okzitanischen Sprache bedient. Die beiden ziehen mit Gitarre und Drums gegen die erdrückende und einfallslose Übermacht der Musikindustrie zu Felde und ebenso gegen die immer gleich klingenden schluffig-scheiteltragenden Indie-Bands, die dank der weltweiten Zugänglichkeit jeglicher Musik auch überall gleich klingen, egal ob sie aus England, Norwegen oder Deutschannd kommen. Und das, werte Jury tun die Herren Jourdain und Lacrouts nicht nur mit der nimmer endenden Kraft des Do-It-Yourself, sondern auch der Energie guter einfacher Rockmusik und dem was James Brown, Curtis Mayfield (dessen "Move on up" denn auch gecovert wird) in Soul und Funk zu ganz heißem Scheiß anrührttenn. Nimmt diese Hauptzutaten des Inspector-Cluzo-Kosmos mal zusammen, klingt es in vielen Situationen ein wenig nach Danko Jones, vielleicht mit etwas mehr Hardrock drin, aber insgesmat mit den knackigen Riffs und funky Bläsersätzen, die einen schon richtig neugierig machen, auf das, was der Insector so live anstellen kann. Manchmal mag der Sound etwas zu glatt sein, aber andererseits ist das ja eine ROCKBAND und kein Garage-Punkprojekt, von daher liegen die Zielsetzungen wohl etwas anders. Wer allerdings davon ab noch so schicke Songtitel wie "Why a vulgar french band cannot play shitty english pop music?" an den Tag legt, kann live wie auch auf Platte nicht zu den Bösen gehören. Und von daher passt die Referenz auf die beiden tapferen, renitenten Galliern dann umso besser. Hoffentlich haben sie auf Tour genug Zaubertrank dabei. (G)(http://www.fuckthebassplayer.com)